Innenarchitektin
Katja Reiter
Dipl. Ing. FH Katja Reiter hat in Nürnberg bereits vielbeachtete Projekte realisiert. Nun galt es, einen Ort zu schaffen, an dem man inmitten der belebten Stadt mit einem Schritt in eine eigene Welt eintaucht.
Im Style- und Storeparadies Mailand ließ sie sich gemeinsam mit dem geschäftsführenden Retterspitz-Inhaber Markus Valet inspirieren, sammelte Impressionen für das Interior Design und wurde auf der Suche nach dem Besonderen schließlich in der Fränkischen Alb fündig. So wie es sein sollte: Schließlich steht Retterspitz nicht nur für Heilen, Pflegen und Wohlfühlen; sondern auch für gelebte Regionalität.
Um für Retterspitz eine Oase der Sinne zu erschaffen, begab sich Katja Reiter nach Eichstätt. Dort lagert seit 155 Millionen Jahren ein Rohmaterial, das gleichermaßen zum haptischen wie auch visuellen Erlebnis wird: Jura-Marmor ist ein fossilreicher Kalkstein mit charakteristischen Versteinerungen wie Ammoniten.
Jura-Marmor ist z.B. in der Regensburger Walhalla und im Eichstätter Dom verbaut. Nun hat er auch seinen Weg in den Nürnberger Augustinerhof gefunden. „Wir haben rund 12 Tonnen des Gesteins erworben“, sagt Katja Reiter.
„Im Steinbruch erhielten wir Kontakt zu Steinmetz Mario Gruber von der Firma Marmor Stettinger, der unsere Ideen hat Wirklichkeit werden lassen.“
Und dieser Auftrag hatte es in sich: Nicht nur, dass aus diesem Gestein eine Präsentationswand zur Produktinszenierung erschaffen werden sollte; der Boden im Flagship-Store darf zudem nicht zu schwer belastet werden. So mussten die Stufen der Steinwand einzeln ausgehöhlt werden, um das Gesamtgewicht der Installation zu reduzieren.
Quelle des Wohlbefindens
Entstanden ist eine abgestufte Wand mit einer Wasserkaskade – zur stimmungsvollen Produktinszenierung.
„Wir wollten die Retterspitz Produkte nicht einfach in ein Regal stellen“, erklärt Katja Reiter. „Stattdessen erscheinen sie nun im Umfeld einer Quelle, was den natürlichen Charakter der Unternehmensphilosophie widerspiegelt.“
Das Wasser fließt aus einer Schale an der Wand und nimmt bei den unter der Quelle inszenierten Klassikern Retterspitz Äußerlich und Retterspitz Innerlich seinen Lauf.
Wasser findet man auch im großen Mittelblock des Flagship-Stores wieder – im Block aus Marmor befindet sich ein Becken, an dem sich Kund_innen unter einem aus der Decke ragenden Wasserhahn, welcher gleichzeitig auch als Leuchte fungiert, nach dem Testen von Duschgels und Cremes die Hände waschen können.
Die terrassenförmig gestaltete Wand und das Marmorbecken sind ebenfalls ein kleiner Teil des umfassenden, gesamten Beleuchtungskonzeptes im Flagship-Store, das sich am wechselnden Tageslicht orientiert und sich aus einer Vielzahl verschiedener Spots und LED-Installationen zusammenfügt.
Boden aus Donaukiesel
„Der große Mittelblock und die Wand ergeben einen Bereich, den wir den ‚Steingarten’ nennen“, sagt Katja Reiter. „Nahe des Schaufensters können auch Gräser und Kräuter, wie zum Beispiel Rosmarin, aus dem Boden wachsen. Hierfür wurden im Boden Aussparungen eingeplant, um auf Blumentöpfe oder andere Gefäße verzichten zu können.“
Über den Terrazzo-Boden aus angeschliffenem Donaukiesel geht es vom „Steingarten“ über eine Stufe in den Apothekerraum, der aus mittels Dämpfung veredeltem Holz gefertigt wurde.
Zeitlose Holzarbeiten
Sämtliche Holzarbeiten, wie auch der Apothekenschrank und der Verkaufstresen, wurden von der Schreinerei Brett aus Lauf an der Pegnitz umgesetzt. „Bei all diesen liebevoll geschreinerten Meisterstücken war es uns wichtig, dass sie einen zeitlosen Charakter innehaben und sie auch aus einem früheren Jahrhundert stammen könnten", so Katja Reiter.
Das ist, was der Retterspitz Flagship-Store seinen Besucher_innen vermitteln soll: eine traditionsreiche Historie von 120 Jahren, die noch heute auf überliefertem Wissen sowie dem Vertrauen auf natürliche Rohstoffe gründet und stets mit modernsten Erkenntnissen und Standards harmonisch kombiniert wird.
Auf einem Bildschirm im dezent beleuchteten Apothekerschrank läuft ein Videoclip, der Kund_innen die Retterspitz Philosophie näherbringt. Und nachts, wenn die Stadt schläft und der Flagship-Store geschlossen ist, können Passant_innen durch die Schaufenster sogar die Gründerin Margarete Retterspitz entdecken, die in alten Tiegeln und Schalen das ursprüngliche Rohgemisch für den Klassiker Retterspitz Äußerlich herstellt.
Aber das ... das sollte man besser mit eigenen Augen gesehen haben.
Hinter den Kulissen
Weitere Personen
Andreas Amtmann, Markenstratege
Damit die Anmutung des ersten Retterspitz Flagship-Stores Hand in Hand mit der Markenphilosophie und dem visuellen Erscheinungsbild von der Marke Retterspitz geht, wurde das Projekt von Anfang an durch die Strategen der Nürnberger Agentur FYFF begleitet. Mehr erfahren
André Martino Schreiber, Stoffkünstler
Der Nürnberger Designer und Stoffkünstler André Martino Schreiber spielt mit natürlichen Materialien und ist somit prädestiniert für das Entwerfen einer eigenen Retterspitz Signature-Bekleidung. Schließlich sollen die Mitarbeiter_innen die Idee des Wohlfühlens nach außen tragen und sich deshalb auch selbst so wohl wie möglich fühlen. Die Inspiration hierfür stammt von einem Relikt vergangener Arbeitstage, das man an dieser Stelle kaum erwarten würde. Mehr erfahren
Flo Seyberth, DJ & Komponist
Bekannt wurde er als Teil des Produzenten-Duos Boozoo Bajou und mit Songs wie Night over Manaus aus dem Martini-Werbespot mit George Clooney bekannt. Flo Seyberth ist Nürnberger und nun war es an Retterspitz, den fränkischen DJ und Komponisten für eine eigene Store-Compilation zu gewinnen. Mehr erfahren